Politik – eine Aufgabe für NGOs?
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Sylvie Arnanda · 0 Kommentare
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Alliance Sud setzt sich auf politischer Ebene für eine solidarische Schweiz ein, die ihre globale Verantwortung wahrnimmt. Geschäftsleiter Andreas Missbach erklärt, warum diese Arbeit so wichtig ist.
Warum konzentriert Alliance Sud sich nicht auf die Projektarbeit im Globalen Süden?
Würden wir die politische Arbeit in der Schweiz einstellen und alle Ressourcen für Projekte aufwenden, hätte dies schwerwiegende Folgen für die betroffenen Länder und Menschen. Niemand würde die Mittel für die internationale Zusammenarbeit verteidigen oder sich für eine gerechtere Wirtschafts- und Steuerpolitik der Schweiz einsetzen.
Warum ist die internationale Zusammenarbeit wichtig?
Die Welt endet nicht an den Grenzen Europas, und die Schweiz hat entscheidenden Einfluss auf den Klimawandel, Krisen oder benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Die Schweiz ist eine Wirtschaftsmacht mit einem grossen Finanzzentrum und der grössten Anzahl an multinationalen Unternehmen pro Einwohner*in weltweit. Sie muss die internationale Solidarität und die Finanzierung von Klimamassnahmen für eine gerechtere Welt stärken.
Was sind aktuell die grössten Herausforderungen?
Der Bundesrat will einen Teil des Budgets der internationalen Zusammenarbeit für die Ukraine verwenden. So geht die Hilfe auf
Kosten der ärmsten Länder der Welt. Ausserdem will die Finanzkommission des Nationalrats eine Milliarde Franken aus dem Budget der Entwicklungszusammenarbeit für die Armee verwenden. Beschämende Entscheidungen, welche die Sicherheit der Schweiz gefährden.
Welche Vision haben Sie für Alliance Sud und ihre Mitgliedsorganisationen?
Im Idealfall bräuchte es uns nicht mehr, weil die Schweiz ihre Verantwortung für eine sichere und gerechte Welt übernehmen würde. Bis es so weit ist, liegt aber noch ein langer Weg vor uns, und wir werden uns weiter entschlossen für Veränderungen einsetzen.
Gegen Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit
Die Schweizer Politik will die Beiträge für die Entwicklungszusammenarbeit massiv kürzen, zugunsten der Armee und des Wiederaufbaus in der Ukraine. Erfolgreiche Projekte sind somit bedroht und wirksame Partnerschaften werden zerschlagen. Das ist zutiefst unsolidarisch und trifft die Ärmsten. Helfen Sie mit, das Parlament wachzurütteln und diesen Kahlschlag zu stoppen! Nur wenn wir viele sind, werden wir gehört.
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Sylvie Arnanda
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