Frauenstreik: Ungleichheit ohne Grenzen
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Sylvie Arnanda · 0 Kommentare
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Am 14. Juni wird der feministische Streik wieder die Strassen der Schweiz erobern, um auf die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern aufmerksam zu machen. Dieses Jahr liegt der Schwerpunkt auf der Notwendigkeit eines fairen Rentensystems für einen würdigen und gerechten Ruhestand, das den Beitrag der Frauen zur Gesellschaft voll anerkennt. Anlässlich dieser Veranstaltung haben wir uns mit der Situation der Frauenrechte in den Ländern, in denen wir tätig sind, befasst. Monika Hess, Programmverantwortliche für Zentralamerika bei Solidar, gab uns Einblicke.
Müssen die Regierungen mehr tun?
«In den mittelamerikanischen Ländern, in denen wir aktiv sind – Honduras, Guatemala, Nicaragua und El Salvador – ist klar, dass die staatlichen Bemühungen nicht ausreichen. Obwohl Gesetze manchmal relevant sind, werden sie aufgrund des fehlenden politischen Willens oft nicht umgesetzt», fügt Monika Hess hinzu.
Der Schutz von Frauen, die Gewalt ausgesetzt sind, ist unzureichend und Teenagerschwangerschaften stellen ein grosses Problem dar. In El Salvador zum Beispiel ist die Sexualerziehung sehr eingeschränkt und das Thema in den Familien völlig tabu. Daher haben Jugendliche keinen Zugang zu den notwendigen Informationen. Werden Teenager schwanger, stossen sie auf eine sehr restriktive Abtreibungsgesetzgebung, die jegliche Abtreibung verbietet, sogar wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist oder die Schwangerschaft aus einer Vergewaltigung resultiert.
Der Preis des Kampfes für die Rechte der Frauen
Während in Guatemala und Honduras nach mehr als einem Jahrzehnt des demokratischen Rückschritts nun Hoffnung auf eine demokratische Erneuerung besteht, sind beispielsweise in El Salvador und Nicaragua die Rechte stark eingeschränkt, was das Engagement von Aktivistinnen und Aktivisten sehr riskant macht. Sich für die Rechte der Frauen einzusetzen, kann ernste Folgen haben. «In Honduras zum Beispiel können Menschenrechtsverteidiger und insbesondere Verteidigerinnen in grosser Gefahr sein, bis hin zur Ermordung», erklärt Monika Hess. Kriminalisierung, Unterdrückung und physische Gewalt sind keine Seltenheiten.
Kann Solidar Suisse in diesen Kontexten tätig werden? «Ja, wir haben viele Beispiele, in denen kleine Aktionen für hilfesuchende Frauen einen Unterschied gemacht haben.» Wie zum Beispiel in Chalatenango, El Salvador, wo Solidar Suisse eine Bewegung von Frauen unterstützt, die versuchen, etwas zu verändern und demonstrieren.
Schliessen Sie sich dem Streik an!
Unsere Kollegin Monika Hess ist begeistert von der Idee des Streiks am 14. Juni: «Ich persönlich bin durch den feministischen Streik sehr sensibilisiert für Geschlechterungleichheiten. Die Bewegung regt Frauen an, ihr Umfeld zu sensibilisieren. Das gibt uns Kraft, um uns zu engagieren.»
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