Solidar Suisse präsentiert beim Human Rights Film Festival Zürich den kraftvollen Dokumentarfilm «Abgehört» (Originaltitel: Intercepted) von Oksana Karpovych. Der Film zeigt eindrucksvoll die Spuren des Krieges in der Ukraine – visuell durch ruhige Aufnahmen von befreiten, aber zerstörten Landschaften, akustisch begleitet von abgehörten Telefongesprächen russischer Soldaten. Die Kamera fängt die stille Erholung ukrainischer Städte nach der Befreiung ein, während die Tonspur erschütternde Gespräche offenbart: Soldaten gestehen Plünderungen, Vergewaltigungen und Folterungen, während ihre Familien mit Chauvinismus und Fehlinformationen antworten. Diese Konfrontation von Bild und Ton erschafft einen kraftvollen Kontrapunkt zu der medialen Normalisierung des Krieges.

Der Film ist besonders aktuell und setzt sich intensiv mit den politischen Geschehnissen rund um die Invasion in der Ukraine auseinander. «Intercepted» beleuchtet die menschlichen Dimensionen des Krieges, die Frage, was Menschen dazu bringt, in einem fremden Land zu kämpfen, und zeigt die tiefen psychologischen Wunden des Konflikts.

Panel-Diskussion im Anschluss

Im Anschluss an den Film sprechen der Kameramann des Films, Christopher Nunn und Katri Hoch, Programmverantwortliche Ukraine bei Solidar Suisse, über die Macht der Propaganda, die Bildsprache des Films – und die aktuelle Situation in der Ukraine. Solidar Suisse setzt sich seit Kriegsbeginn vor Ort mit lokalen Partnern dafür ein, Schutznetzwerke aufzubauen und nachhaltige humanitäre Unterstützung bereitzustellen. Moderation: Emanuel Tandler.