Die städtische Armut nimmt zu. Durch die massive Abwanderung aus ländlichen Gebieten ist die Zahl der Menschen, die in den Städten Pakistans leben, so stark angestiegen, dass die Behörden Schwierigkeiten haben, grundlegende öffentliche Dienstleistungen bereitzustellen. Prognosen zufolge wird bis 2030 mehr als die Hälfte der pakistanischen Bevölkerung in Grossstädten leben. Jede*r achte Stadtbewohner*in lebt unterhalb der Armutsgrenze. Bereits heute wohnen nach Angaben der Weltbank in pakistanischen Städten mehr als 40 Prozent der Menschen in Slums. Trotz einer deutlichen Erhöhung der Alphabetisierungsrate gehen Millionen Kinder weiterhin nicht zur Schule.   

Pakistan leidet unter den Auswirkungen des Klimawandels. Pakistan ist für weniger als 1 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich, gehört aber zu jenen Ländern, die am schlimmsten von den Folgen des Klimawandels getroffen werden. Im August 2022 stand ein Drittel des Landes nach sintflutartigen Regenfällen unter Wasser. 33 Millionen Menschen waren betroffen, viele verloren ihre Lebensgrundlage. Die Verluste in der Landwirtschaft, beim Viehbestand und bei der Strasseninfrastruktur in den betroffenen Regionen sind nach wie vor spürbar. 

Afghan*innen flüchten vor den Taliban. Nach dem Abzug der US- und NATO-Truppen aus Afghanistan ist ein Machtvakuum entstanden. Die politische Situation hat die Ernährungsunsicherheit für die Bürger*innen des Landes verschärft und einen weiteren Flüchtlingsstrom in die Nachbarländer ausgelöst. Im Mai 2022 waren 1,3 Millionen afghanische Geflüchtete in Pakistan registriert. Die pakistanische Regierung schätzt jedoch, dass zusätzlich zu den registrierten Flüchtlingen bis zu 1,5 Millionen weitere afghanische Bürger*innen in Pakistan leben. Die Geflüchteten haben riesige Übergangssiedlungen in den Vororten von Peshawar errichtet. Bis heute kommen immer mehr Schutz Suchende an, um sich in den bereits dicht besiedelten Siedlungen niederzulassen. Die meisten haben Schwierigkeiten, ihre Grundbedürfnisse an Nahrungsmitteln und anderen Gütern wie  Gebrauchsgegenstände, Hygieneartikel, Unterkunft, Schutz, Bildung und Lebensunterhalt zu befriedigen.