Nachdem die Erde im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien bebte, kam das Leben dort zum Stillstand. Ganze Stadtteile wurden komplett zerstört und Millionen von Menschen verloren ihre Lebensgrundlage. In der Türkei sind die am stärksten betroffenen Gebiete – gemessen an der Zahl der Todesopfer – Hatay, Gaziantep, Adıyaman und Kahramanmaras. Die Menschen mussten in provisorische Unterkünfte und Zeltsiedlungen ausweichen, wo es ihnen an sauberem Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Zugang zu medizinischer Versorgung und sanitären Einrichtungen fehlte. Zudem waren viele der Betroffenen traumatisiert und brauchten psychosoziale Unterstützung. Allein in der Türkei waren 13 Millionen Menschen betroffen – jede*r sechste Einwohner*in. In den betroffenen Provinzen lebten bereits zahlreiche benachteiligte Personengruppen, die kaum Unterstützung und humanitäre Hilfe erhielten. Dazu gehören auch syrische Geflüchtete, die seit dem syrischen Bürgerkrieg 2011 in türkischen Städten Zuflucht fanden. Sie waren bereits vor der Erdbebenkatastrophe in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Wohnen und Arbeitsmarkt benachteiligt. Durch die Krise hat sich ihre Situation dramatisch verschlechtert. Für benachteiligte Gruppen, die am Rande der Gesellschaft und der Städte leben, gibt es keine Massenhilfe.

Solidar Suisse engagiert sich gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen in der Türkei, um die betroffenen Menschen zu unterstützen. Der Fokus liegt dabei auf benachteiligten Personengruppen in abgelegenen Gebieten, die kaum Unterstützung erhalten. Unsere Projekte umfassen die Sanierung von Unterkünften, die Verteilung von Winterkits, die Förderung einkommensschaffender Massnahmen und psychosoziale Unterstützung. Zudem stärken wir lokale Regierungsinstitutionen, indem wir ihre Kapazitäten im Bereich Katastrophenmanagement und humanitäre Hilfe verbessern.

In Syrien konzentrieren wir uns auf die Rehabilitation von Unterkünften und Gemeinschaftsinfrastrukturen sowie auf den Schutz gefährdeter Kinder. Durch gezielte Interventionen und enge Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren adressieren wir die dringendsten Bedürfnisse und fördern die Resilienz und langfristige Erholung der Gemeinschaften.