Schutz und Perspektiven für Kriegsbetroffene
Der Krieg in der Ukraine hat eine massive humanitäre Krise ausgelöst, die Millionen von Menschen betrifft. Besonders Kriegsveteranen und ihre Familien sowie Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt stehen vor grossen Herausforderungen: Traumata, wirtschaftliche Unsicherheit und fehlende soziale Schutzmechanismen erschweren ihre Reintegration. Solidar Suisse setzt sich mit lokalen Partnern dafür ein, Schutznetzwerke aufzubauen und nachhaltige Hilfe bereitzustellen.
Krieg, Trauma und soziale Herausforderungen: Die humanitäre Krise in der Ukraine
Die anhaltende Kriegssituation in der Ukraine hat eine massive humanitäre Krise ausgelöst, die Millionen von Menschen betrifft. Neben der direkten Bedrohung durch die Kampfhandlungen leiden viele unter den indirekten Folgen des Konflikts, darunter der Zerstörung ziviler Infrastruktur, der Unterbrechung von sozialen Diensten und der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit. Besonders betroffen sind Kriegsveteranen und ihre Familien, die oft mit psychischen und physischen Belastungen zu kämpfen haben. Über 1,2 Millionen Veteranen benötigen dringend Reintegrations- und Schutzmassnahmen, während häusliche Gewalt und geschlechtsspezifische Gewalt (GBV) zunehmen. Viele stehen auch vor grossen Herausforderungen bei der sozialen und wirtschaftlichen Reintegration. Trotz staatlicher Programme fehlt es oft an ausreichend spezialisierten und niedrigschwelligen Angeboten, um diese Menschen nachhaltig zu unterstützen.
Gleichzeitig haben sich bestehende soziale Probleme durch den Krieg weiter verschärft. Geschlechtsspezifische Gewalt, insbesondere häusliche Gewalt, hat in den letzten Jahren zugenommen. Frauen, die ihre Familien oft allein versorgen müssen, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, während die psychischen Belastungen und die veränderten Rollenbilder bei Männern ebenfalls zu Spannungen in Familien und Gemeinschaften führen. Besonders in Regionen mit einer hohen Zahl von Binnenvertriebenen, wie Vinnytsia und Dnipropetrowsk, sind soziale Schutzmechanismen überlastet oder gar nicht vorhanden. Betroffene wissen oft nicht, wo sie Hilfe finden können, oder scheuen sich aus Angst vor Stigmatisierung davor, Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Inklusive Schutznetzwerke für eine sichere Zukunft
Solidar Suisse setzt sich mit lokalen Partnern dafür ein, vulnerable Bevölkerungsgruppen zu unterstützen, insbesondere Kriegsveteranen, deren Familien und GBV-Überlebende, um langfristige soziale Integration und Schutz zu gewährleisten.
Das Projekt «Inclusive Protection Networks» verfolgt das Ziel, umfassende Schutzmassnahmen und psychosoziale Unterstützung für besonders gefährdete Gruppen bereitzustellen. Im Mittelpunkt stehen dabei Kriegsveteranen und ihre Familien, Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt sowie andere vom Konflikt betroffene Menschen. Durch die Einrichtung mobiler Schutzteams und Schutz-Hubs erhalten Betroffene Zugang zu psychosozialer Beratung, sozialer Betreuung und rechtlicher Unterstützung. Gleichzeitig werden lokale zivilgesellschaftliche Organisationen gestärkt, um langfristig tragfähige Schutzstrukturen zu etablieren.
Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die soziale und wirtschaftliche Reintegration von Kriegsveteranen. Viele von ihnen leiden unter psychischen Belastungen und strukturellen Hürden beim Übergang in das zivile Leben. Um ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern, werden neben psychologischer Betreuung auch gezielte Informations- und Schulungsmassnahmen angeboten. Zudem fördert das Projekt Aufklärungskampagnen und Workshops zu geschlechtsspezifischer Gewalt, sexueller und reproduktiver Gesundheit sowie sozialer Integration. Ergänzend dazu unterstützt ein «Cash-for-Protection»-Programm finanziell besonders gefährdete Personen, um akute Schutzrisiken zu minimieren. Die Stärkung lokaler NGOs spielt eine zentrale Rolle in der Umsetzung des Projekts. Durch gezielten Kapazitätsaufbau wird sichergestellt, dass diese Organisationen auch über die Projektlaufzeit hinaus Schutzmassnahmen für vulnerable Gruppen bereitstellen können.
Das Projekt wird in den Regionen Vinnytsia und Dnipropetrowsk umgesetzt. Es trägt dazu bei, langfristige Schutzmechanismen zu etablieren und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Ukraine zu stärken.
Dieses Projekt wird von der Glückskette unterstützt.
Spenden für die Menschen in der Ukraine
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