Weltflüchtlingstag 2025: Die stille Krise der Binnenvertriebenen
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Melanie Wirz · 0 Kommentare
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Am Weltflüchtlingstag 2025 richten wir den Blick auf eine erschütternde Realität: Weltweit sind über 83 Millionen Menschen innerhalb ihrer eigenen Länder auf der Flucht – so viele wie nie zuvor. Die neue Ausgabe des «Global Report on Internal Displacement» (GRID 2025) zeigt: Hinter jeder Zahl stehen Menschen, die durch Konflikte und Katastrophen alles verloren haben.
Eine Krise in Bewegung
Die Lage in den Projektländern von Solidar Suisse
Was jetzt geschehen muss
Die Rekordzahlen des GRID-Reports zeigen deutlich: Binnenvertreibung ist kein Randphänomen, sondern Ausdruck tiefgreifender, struktureller Krisen – von bewaffneten Konflikten über Klimakatastrophen bis hin zu politischem Versagen. Um dem entgegenzuwirken, braucht es ein koordiniertes, internationales Engagement. Humanitäre Zusammenarbeit muss stärker finanziert werden, nicht nur für Soforthilfe, sondern auch für langfristige Lösungen. Besonders betroffene Regionen benötigen klimagerechte Anpassungsstrategien, die ihnen helfen, sich gegen wiederkehrende Katastrophen zu wappnen. Und nicht zuletzt müssen lokale Akteure – also jene Organisationen und Gemeinschaften, die direkt mit Vertriebenen arbeiten – gezielt gestärkt und einbezogen werden.
Wie es weitergehen kann: Empfehlungen aus dem GRID 2025
Trotz der ernüchternden Zahlen enthält der Report auch konstruktive Empfehlungen, die einen Weg aus der Krise aufzeigen. Zentral ist der Übergang von kurzfristiger Nothilfe hin zu langfristiger Stabilisierung. Es gilt, lokale Infrastrukturen so zu stärken, dass Rückkehr oder Integration von Vertriebenen überhaupt möglich wird – sei es durch sicheren Wohnraum, Bildung oder Zugang zu Gesundheitsversorgung. Klimaanpassung spielt dabei eine Schlüsselrolle: Nur durch gezielte Investitionen in resiliente Systeme können künftige Vertreibungen verhindert werden.
Ebenso entscheidend ist die Beteiligung der Vertriebenen selbst: Sie müssen aktiv in Planungs- und Entscheidungsprozesse einbezogen werden, damit Lösungen tatsächlich an ihren Bedürfnissen ausgerichtet sind. Schliesslich fordert der Bericht eine engere Zusammenarbeit zwischen humanitären Organisationen, Entwicklungsakteuren und Friedensinitiativen – denn nur wenn diese Sektoren Hand in Hand arbeiten, lassen sich dauerhafte Perspektiven schaffen.
Gemeinsam solidarisch handeln
Zum Weltflüchtlingstag rufen wir dazu auf: Zeigen wir Solidarität mit den Vertriebenen dieser Welt. Ob durch eine Spende, durch Teilen dieser Informationen oder durch politisches Engagement – jede Handlung zählt.
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