Tiefe Löhne, extreme Überzeit

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In einer neuen Recherche hat China Labor Watch die Arbeitsbedingungen in chinesischen Elektronikfabriken untersucht: Exzessive Überstunden, sexuelle Belästigung und die Ausbeutung von Temporärarbeiter*innen gehören zur Tagesordnung in den Produktionsstätten von Apple, HP, Lenovo und Co. Gleichzeitig zeigt die Umfrage von Solidar Suisse bei Schweizer Detailhändlern, dass diese die Elektronikmarken zu wenig in die Pflicht nehmen, für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in den Fabriken zu sorgen und Transparenz in der Lieferkette zu schaffen.

Fokus Schweizer Detailhändler

Viele dieser Missstände verstossen gegen internationale Normen und das chinesische Gesetz. Vor diesem Hintergrund hat Solidar Suisse untersucht, wie verantwortungsvoll und transparent die bekanntesten Schweizer Detailhändler sind, wenn es um die Produktionsbedingungen der beliebten Tech-Gadgets in ihrem Sortiment geht. Einerseits wollten wir wissen, welche Vorgaben Digitec Galaxus, Interdiscount, Brack und Co. an die Elektronikmarken hinsichtlich Arbeitsbedingungen und Transparenz in der Lieferkette stellen. Andererseits interessierte uns, ob die Detailhändler deren Einhaltung überprüfen und wie sie darüber berichten. 

Es zeigt sich, dass viele Detailhändler zwar Vorgaben bezüglich Arbeitszeiten, Überstunden, Gesundheitsschutz oder weiteren Kriterien haben. Diese richten sich aber meist an die Lieferanten, womit eine konsequente Umsetzung entlang der gesamten Lieferkette nicht sichergestellt ist. Auch fordern sie kaum Transparenz von den Elektronikmarken hinsichtlich deren Lieferkette ein.  

Übersicht Retailer Übersicht Retailer

Übersicht: Soziale Verantwortung und Transparenz bei Schweizer Elektronik-Detailhändlern.

Das ernüchternde Fazit ist: Es lässt sich nicht überprüfen, wo und unter welchen Bedingungen die elektronischen Produkte hergestellt wurden, mit denen globale Elektronikkonzerne Milliardenprofite erzielen und die bei uns vor allem gegen Jahresende reissenden Absatz finden. Solidar Suisse fordert die Schweizer Detailhändler deshalb auf, die Elektronikmarken stärker in die Pflicht zu nehmen und transparente Lieferketten zu einem zentralen Kriterium für die Aufnahme der Produkte ins Sortiment zu machen. 

Sie können uns dabei unterstützen und unsere Petition ***CK Friday unterschreiben.

Unterhaltungselektronik-Report

Einblick in die Arbeitsrealität an den Fliessbändern der chinesischen Zulieferfabriken von Apple, Dell und weiteren globalen Elektronikmarken. Sowie eine Analyse, welche Lücken bei Elektronik-Detailhändlern wie Media Markt, Interdiscount oder Digitec Galaxus bestehen, wenn es darum geht, die Elektronikmarken in die Pflicht zu nehmen.

Kampagne ***CK Friday

Engagieren Sie sich mit uns gegen den Überkonsum rund um den Black Friday und für faire Arbeitsbedingungen in der Electronikbranche. Hier Petition ***CK Friday unterzeichnen.

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Kommentare

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  • Annette Ackermann

    Danke für ihr Engagement, die Informationen sind wichtig, um bewusster einzukaufen.

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