Wie nachhaltig ist Ihre Gemeinde?

Keine Ausbeutung mit unseren Steuergeldern

Ob neue Uniformen, Pflastersteine für den Strassenbau oder Laptops für die Verwaltung – wenn Bund, Kantone und Gemeinden im Ausland einkaufen, ist dies mit z.T. gravierenden Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen verbunden. Schweizer Gemeinden beschaffen jährlich Güter im Wert von 16 Milliarden Franken. Damit haben sie eine erhebliche Marktmacht, und ihr Verhalten hat einen direkten Einfluss auf die Arbeitsbedingungen im globalen Süden.

Seit 2011 untersucht Solidar Suisse mit dem Gemeinderating regelmässig, inwiefern Schweizer Gemeinden ihre globale Verantwortung wahrnehmen, indem sie beim Einkauf auf soziale Nachhaltigkeit achten und Entwicklungszusammenarbeit unterstützen. Damit wollen wir Gemeinden sensibilisieren und motivieren, ihre Beschaffungspraxis zu verbessern. Erfreulicherweise haben die vergangenen Ratings gezeigt, dass sich viele Gemeinden insbesondere im Bereich Beschaffung zunehmend engagieren. Hat sich diese Tendenz seit der Revision des Bundesgesetzes über das öffentliche Beschaffungswesen 2021 verstärkt? Wir hoffen es.

Fordern Sie Ihre Gemeinde auf, beim Gemeinderating 2023 mitzumachen!

Wie vorbildlich geht Ihre Gemeinde bei öffentlichen Beschaffungen vor? Versucht sie, Produkte mit Hungerlöhnen, menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen oder Kinderarbeit zu vermeiden? Gemeinden können dank ihrer Kaufkraft aktiv eine innovative und nachhaltige Wirtschaft fördern. Ermutigen Sie Ihre Gemeinde, am Solidar-Rating teilzunehmen.

So einfach geht’s: Wählen Sie Ihre Wohngemeinde aus und teilen Sie den Verantwortlichen mit, dass Ihnen nachhaltige  Beschaffung am Herzen liegt. Den vorgefertigten Brief können Sie anpassen.

  • Neue Rahmenbedingungen Mit dem Inkrafttreten des revidierten Bundesgesetzes über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB) am 1. Januar 2021 gibt es nun eine klare Rechtsgrundlage für nachhaltige Beschaffung. Der Zweckartikel verankert Nachhaltigkeit in ihren drei Dimensionen – sozial, ökologisch und wirtschaftlich – und der neue Artikel 12.2 erlaubt, soziale Mindeststandards einzufordern, die über die ILO-Kernarbeitsnormen hinausgehen.

jetzt mitmachen!

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Befragt werden alle Deutsch- und Westschweizer Gemeinden und Städte. Falls Sie Ihre Gemeinde nicht finden, dann wechseln Sie die doch auf die französische Sprachversion dieser Seite.

  • DIESE GEMEINDEN NEHMEN AM RATING TEIL: Aigle, Andelfingen, Arlesheim, Bavois, Beckenried, Bellevue, Boltigen, Braunau, Bülach, Bure, Burgistein, Chardonne, Châtonnaye, Chêne-Bougeries, Chur, Commune mixte de Crémines, Delémont, Döttingen, Ecublens, Einsiedeln, Eschlikon, Escholzmatt-Marbach, Fahy, Frenkendorf, Fribourg, Giffers, Goms, Gryon, Hagenbuch, Hermrigen, Illnau-Effretikon, Köniz, Kreuzlingen, Kriens, Küsnacht, La Brévine, La Tène, Lavigny, Le Cerneux-Péquignot, Leysin, Luzern, Mies, Morges, Münsingen, Niederhelfenschwil, Nyon, Plan-les-Ouates, Puplinge, Renens, Rheinfelden, Riehen, Rüdtligen-Alchenflüh, Saxon, Schongau, Sergey, Sils i.E. Silvaplana, Sumiswald, Troinex, Trubschachen, Uster, Val-de-Travers, Vevey, Vich, Villars-le-Comte, Villarzel, Vionnaz, Vulliens, Wädenswil, Weisslingen, Wettingen, Worb, Yverdon-les-bains, Zollikofen, Zug, Zweisimmen

weshalb ein gemeinderating durchführen? 

Die öffentliche Hand ist als Einkäuferin höchst relevant: Jährlich werden für 41 Milliarden Franken Waren und Dienstleistungen eingekauft – 40 Prozent davon allein von den Gemeinden. Ein Teil dieser eingekauften Güter stammt dabei aus dem Ausland und nicht selten aus risikobehafteten Branchen.  

Ziel des Gemeinderatings ist es, Gemeinden für die Relevanz einer nachhaltigen Beschaffung zu sensibilisieren und darauf hinzuarbeiten, dass die öffentliche Hand ihre Marktmacht und Vorbildfunktion als verantwortungsvolle Konsumentin wahrnimmt.  

Vergangene Gemeinderatings zeigen Wirkung

Seit dem ersten Gemeinderating 2011 sind grosse Fortschritte erzielt worden. Die Zahl der Spitzenreiter*innen ist stetig gestiegen: Von drei im Jahr 2011 auf 16 von 87 beteiligten Gemeinden im Jahr 2019. Einige Gemeinden gaben an, ihr Beschaffungswesen aufgrund des schlechten Abschneidens im Rating auf Nachhaltigkeit ausgerichtet zu haben.
Lesen Sie mehr über die Resultate von 2019.

Resultate 2019
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