Wir wollten von unseren Unterstützer*innen wissen, welche Alternativen zum Wirtschaftswachstum sie sehen, um den Klimawandel zu stoppen. Die Vorschläge waren zahlreich und divers.
Fast 900 Personen nahmen an unserer Umfrage zum notwendigen Wandel zu nachhaltigem Wirtschaften teil. In der Deutschschweiz sind gut die Hälfte der Meinung, dass wir vom Paradigma des Wirtschaftswachstums wegkommen müssen, weil davon noch nie alle profitiert haben. In der Romandie sind es sogar 70 Prozent.
15 resp. 11 Prozent finden, dass die Länder des Südens sich frei entwickeln sollen und es nun an den Ländern des Nordens sei, ihre klimaschädlichen Emissionen zu reduzieren.
7 bzw. 17 Prozent meinen, alle Länder müssten nun ihre Emissionen reduzieren, unabhängig davon, ob sie für den Klimawandel verantwortlich sind.
Alternativen zum Paradigma des Wirtschaftswachstums
In der Deutschschweiz schlagen 328 Personen Alternativen zum Wirtschaftswachstum vor, um den Klimawandel zu stoppen. Häufig genannt werden Gemeinwohlökonomie, Kreislaufwirtschaft, die Reduktion von Konsum, Verschwendung und Abfall ebenso wie Regionalisierung statt Globalisierung, gerechtere Verteilung und Besteuerung, eine solidarische Wirtschaft und die Reduktion der Mobilität. Hier eine Auswahl der Aussagen – von globalen Würfen bis zu ganz konkreten Handlungsmöglichkeiten:
Der Wohlstand soll nicht einseitig an materiellen Dingen, sondern am Wohlbefinden gemessen werden.
Bedarfsgerechte Produktion, faire internationale Verteilung, Investitionen in umweltfreundliche Transportmittel.
Es braucht verbindliche Regeln und Gesetze, an die sich die Konzerne des globalen Nordens halten müssen. Das Vermögen muss umverteilt werden, z.B. in Form einer globalen Kapitalsteuer.
Kleinere, autonome Systeme, in denen eine Identifikation möglich ist.
Wenn wir unsere Zeit wieder mehr uns selber widmen, statt dem Geld hinterherzulaufen, entdecken wir eine neue Lebensqualität.
Alternative Messung der „Wirtschaftsleistung“.
Nicht mehr bei den „Grossen“ einkaufen.
Weniger Arbeit, weniger Geld, weniger Konsum, mehr Zeit. Weniger Mobilität, mehr Bewegung. Weniger Tempo, mehr Genuss.
Die Kommunikation ändern: Ökologie bedeutet nicht Verzicht, sondern Gewinn! Zum Beispiel saisonale, biologische Gemüse und Früchte sind gesünder und schmecken besser.
Statt des Diskurses über die Armutsgrenze gilt es, eine Reichtumsgrenze zu definieren.
Solidarische Wirtschaft und griffige Reglementierungen weltweit, die ressourcenschädigende Rohstoff- und Produkteförderung untersagen.
«Wachstum an sich ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass Wachstum im Kapitalismus "blind" ist. Es wird getrieben von Profit, ohne jede Rücksicht auf Mensch und Umwelt.»
