Im Hijab gegen Stereotypen

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Die indonesische Frauen-Rockband «Voice of Baceprot» kämpft mit Heavy Metal für Gleichberechtigung.

Die Debatte zur sogenannten «Burka-Initiative» hat gezeigt, dass hierzulande alle von muslimischen Frauen benutzten Kleidungsformen von vielen als ein Ausdruck von Frauenunterdrückung und Rückständigkeit gesehen werden. Vom einfachen Kopftuch, über den Hijab, Chador, Niqab bis hin zur Burka. Dass das Tragen eines Hijab und «Modernität» aber durchaus zusammengehen können, zeigt das Beispiel der indonesischen Metal-Band «Voice of Baceprot», kurz VOB. Die drei jungen Frauen – Firdda Marsya Kurnia (Gesang und Gitarre), Widi Rahmawati (Bass) und Euis Siti Aisyah (Schlagzeug) – tragen einen Hijab und spielen harten, melodiösen Metal.

Don’t try to judge us now
Das Trio stammt aus dem Dorf Singajaya im Bezirk Garut in West-Java und singt auf Englisch und der lokalen Sprache Sundanesisch. «Baceprot» ist der sundanesische Ausdruck für «lärmig». Und lärmig ist auch der Sound der jungen Frauen. Eine Kostprobe bietet der Song «School Revolution». Die Band fordert darin Gleichberechtigung im Schulunterricht und wehrt sich gegen Stereotypen. Der englische Refrain im Song lautet denn auch «Don’t try to judge us now» (Versucht jetzt nicht, über uns zu urteilen). Auch das Thema Umwelt und Selbstverantwortung ist den jungen Frauen wichtig, was im Lied «The Enemy of the Earth is you» (Der Feind der Erde bist du) zum Ausdruck kommt. Die 2014 gegründete Frauenband ist zwar beeinflusst von ihren «westlichen» Idolen – Rage Against the Machine, Red Hot Chili Peppers und Metallica, hat aber durchaus ihren eigenen Stil gefunden, wie anhand ihrer zahlreichen Videos zu erkennen ist. Da die drei Musikerinnen unterschiedliche Musik-Präferenzen haben, sind in ihrem Sound auch Spuren von Hip Hop, Funk und Trash auszumachen. Anfang März dieses Jahres trat VOB virtuell am «WOW – Women of the World»-Festival auf. Als sie die Band vorstellte, meinte Sängerin Firdda Kurnia: «Indem wir Musik spielen, kämpfen wir für unsere Träume.»

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