Bangladesch: Kampf gegen Kinderarbeit
Über 1,7 Millionen Kinder schuften in Bangladesch unter gefährlichen Bedingungen. Solidar Suisse kämpft mit einem Projekt vor Ort dafür, sie aus der Kinderarbeit zu befreien, ihnen Bildung zu ermöglichen und Familien neue Perspektiven zu geben.
In Bangladesch arbeiten über 1,7 Millionen Kinder – viele unter gefährlichen Bedingungen in Metallfabriken oder der Fischindustrie. Die Realität: lange Tage, körperliche Strapazen und kaum eine Chance auf Bildung.
Solidar Suisse kämpft für einen Ausweg aus diesem Kreislauf der Ausbeutung – mit einem ehrgeizigen Projekt und unerschütterlichem Einsatz vor Ort. «Zugang zu Bildungsangeboten ist der Schlüssel», sagt Vera Haag, Leiterin der humanitären Hilfe bei Solidar Suisse. Kürzlich reiste sie selbst nach Cox’s Bazar in Bangladesch, wo das Projekt läuft, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Was sie sah, prägte sie nachhaltig: Kinder, die mit gefährlichen Maschinen arbeiten oder stundenlang unter der brennenden Sonne Fische trocknen. «Doch ich sah auch Hoffnung, denn unser ganzheitliche Projektansatz zeigt, dass Veränderung möglich ist», sagt sie.
In vier Lernzentren in Bangladesch erhalten die Kinder, die zuvor in Kinderarbeit gefangen waren, schulische Grundbildung und die Chance, eine Berufslehre zu absolvieren.
So hilft das Projekt den Kinder aus der Kinderarbeit
Solidar Suisse und die lokale Partnerorganisation YPSA setzen alles daran, Kinder aus gefährlichen Arbeitsbedingungen zu holen. Der Weg? Bildung statt Arbeit. In Cox’s Bazar und Chattogram wurden vier Zentren eingerichtet, um alternative Perspektiven für arbeitende Kinder zu schaffen. Diese Zentren bieten einen geschützten Raum, in dem sie spielen, aber auch den Schulstoff nachholen können. Jugendliche haben die Möglichkeit, eine praxisorientierte Berufsausbildung zu beginnen, die ihnen den Weg zu einer qualifizierteren Arbeit ermöglicht. Auch die Eltern werden unterstützt. Sie erhalten Hilfe, alternative Einkommensquellen zu erschliessen, damit die Familien nicht mehr auf die Arbeit ihrer Kinder angewiesen sind. Sensibilisierungskampagnen in den Gemeinden machen die negativen Folgen der Kinderarbeit sichtbar und sorgen für ein wachsendes Bewusstsein.
«Wir haben erlebt, wie Kinder aus den Fabriken zurück in die Klassenzimmer kehrten. Ihnen und ihren Eltern eine Perspektive geben zu können ist für uns die stärkste Motivation, weiterzumachen», sagt Vera Haag. Die Arbeit von Solidar Suisse zeigt: Nachhaltige Veränderung ist möglich. Doch es braucht eine langfristige Perspektive, Ressourcen und den gemeinsamen Willen, Kinderarbeit zu reduzieren.
Dieses Projekt wird mit Mitteln der Glückskette sowie der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Deza unterstützt.
Unser Programm in Bangladesch
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