Internationaler Druck dank Partner*innen

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Über vier Millionen Migrant*innen aus Kambodscha und Myanmar arbeiten ohne gültige Papiere in Thailand und werden oft ausgebeutet. Das Mekong Migration Network (MMN) kämpft für ihre Rechte.

Arbeitsmigrant*innen in der Landwirtschaft leiden unter niedrigen Löhnen, langen Arbeitszeiten, mangelhaftem Arbeitsschutz und haben kaum die Möglichkeit, eine Aufenthaltsbewilligung zu erhalten. Wegen ihrem informellen Status haben sie häufig auch keinen sozialen Schutz. Werden sie entdeckt, droht ihnen Verhaftung und Abschiebung.

Mit Unterstützung von Solidar Suisse hat das MMN eine Studie über landwirtschaftliche Wanderarbeiter*innen in Thailand, dem wichtigsten Zielland für Migrant*innen in der Mekong-Subregion, durchgeführt. Denn je genauer wir ihre Situation kennen, desto besser können wir uns für ihre Rechte einsetzen. «Informelle» Arbeitnehmende sind vom thailändischen Sozialversicherungssystem ausgeschlossen. Es gibt jedoch Unklarheiten im Gesetz, die wir nutzen, um uns juristisch für sie einzusetzen.

Erfolgreiche Lobbyarbeit

Die Studie von 2020 ist eine wichtige Grundlage für unsere Beratungs- und Lobbyarbeit. So haben die Mitgliedstaaten der Vereinigung südostasiatischer Länder vor kurzem einen Leitfaden für die Vermittlung und den Schutz von Wanderfischer*innen ausgearbeitet. Er fordert die Länder auf, Migrant*innen in der Fischindustrie in ihr Sozialversicherungssystem aufzunehmen. Diese erwägen nun, den Geltungsbereich ihrer Sozialversicherungssysteme auf Arbeitnehmende auszuweiten, die derzeit als «informell» gelten.

«Wegen ihrem informellen Status haben Migrant*innen häufig keinen sozialen Schutz.»

Dank der Unterstützung von Partner*innen wie Solidar Suisse ist unser Netzwerk gewachsen und zu einem Knotenpunkt migrationsbezogener Entwicklungen in der Region geworden. Informationen fliessen hier zusammen, und es entstehen gemeinsame Forschungsprojekte. So können wir überregional politischen Druck zum Schutz der Arbeitsmigrant*innen ausüben und haben einiges erreicht: etwa die Legalisierung von Wanderarbeiter*innen, eine Reihe bahnbrechender Siege in Fällen von Unterbezahlung und die Aufnahme von mehr Migrant*innen in die Sozialversicherungssysteme. Doch trotz dieser Erfolge verschlechtert sich die Lage in Thailand derzeit wieder. Wegen der Krise seit dem Militärputsch von 2021 sind Arbeitskräfte aus Myanmar im Überfluss vorhanden. Einige Arbeitgeber nutzen diese Situation aus, indem sie Wanderarbeiter*innen nicht den geltenden Mindestlohn zahlen.

Der Einfluss des Schweizer Konsums

Solidar Suisse unterstützt nicht nur die Lobby- und Forschungsarbeit von MMN, sondern kämpft auch im globalen Zusammenhang mit uns. So sensibilisieren wir die Schweizer Konsument*innen dafür, dass Wanderarbeiter*innen hinter thailändischen Produkten wie Palmöl oder Reis stehen.

Unser Magazin «Solidarität»

Die aktuelle Ausgabe unseres Magazins ist unseren Partner*innen in der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe gewidmet: Stiftungen, lokale Organisationen, überregionale Netzwerke, Institutionen. Wie sieht unser Partnerschaftsansatz aus und was bedeutet er konkret bei humanitären Einsätzen und in der internationalen Zusammenarbeit? Und wie sehen unsere Partner*innen eigentlich Solidar Suisse?

Tauchen Sie ein in die Welt der grenzenlosen Partnerschaften.

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