Bangladesch: Frauen und Klimagerechtigkeit
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Vera Haag Arbenz · 0 Kommentare
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Der menschengemachte Klimawandel ist in Bangladesch bereits stark zu spüren. Frauen und Kinder sind speziell betroffen.
Bangladesch ist eines der Länder mit der höchsten Bevölkerungsdichte der Welt. Es liegt im überwiegend flachen Delta der zwei grössten Flüsse Asiens, des Ganges und des Brahmaputra, mit ihren ausgedehnten Sumpfgebieten. Die Nähe zum Wasser und die Lage des grössten Teils des Landes weniger als einen Meter über dem Meeresspiegel bergen Risiken wie Überschwemmungen infolge übermässiger Monsunregen oder Wirbelstürme aus dem Golf von Bengalen.
Die globale Erwärmung und die Erhöhung des Meeresspiegels wird dies in Zukunft noch verschärfen. Auf dem Global Climate Index der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder liegt Bangladesch an siebter Stelle. Das Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC) schätzt, dass wegen Überschwemmungen während des Monsuns jährlich etwa eine Million Menschen in Bangladesch fliehen und Wirbelstürme jedes Jahr ungefähr 110 000 Menschen vertreiben.
Fluch vor dem Klimawandel
Die Binnenflüchtlinge müssen oft ihr gesamtes Hab und Gut zurücklassen und sind auf der Flucht zahlreichen Risiken ausgesetzt, insbesondere Frauen: Ihnen droht häufig sexualisierte Gewalt, Ausbeutung und Zwangsprostitution. Am neuen Ort müssen sie sich ein neues Zuhause aufbauen und nach Arbeit suchen. Während die Männer meist in den Städten oder Küstenregionen Arbeit finden, kümmern sich die Frauen um die Versorgung der Familie und die Integration in die neue Umgebung. Oft müssen auch sie zu prekären Bedingungen arbeiten und sind gezwungen, ihre Kinder zur Arbeit mitzunehmen, was nicht selten einen Einstieg in die Kinderarbeit bedeutet.
Jannatul Ferdious mit zwei ihrer vier Söhne, die zum Familieneinkommen beitragen müssen.
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Die reichen Menschen in den Industrieländern tragen mit ihrem enormen Ausstoss an Treibhausgasen die Hauptverantwortung dafür, dass sich die Erde immer stärker erwärmt. Von den Schäden und Gefahren sind aber die ärmeren Länder im Globalen Süden am meisten betroffen. Zudem sind die Mittel zur Bekämpfung der Klimakrise ungleich verteilt. Solidar Suisse setzt sich auf verschiedenen Ebenen dafür ein, dass Klimagerechtigkeit kein Lippenbekenntnis bleibt.
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