Make Polluters Pay!

Beitragsinformationen

Um die Erderwärmung zu stoppen und den Folgeschäden des Klimawandels zu begegnen, braucht es einen sozial gerechten Wandel.

Am Erdgipfel in Rio im Jahr 1992 hat sich die Weltgemeinschaft dem gemeinsamen Schutz unseres Planeten und der Gerechtigkeit verpflichtet. Doch die in den vergangenen 32 Jahren getroffenen Massnahmen gegen die Klimaerwärmung sind ungenügend und ungerecht. Lasten und Pflichten zwischen Generationen und Geschlechtern, zwischen verschiedenen Staaten und Weltregionen, zwischen Arm und Reich, zwischen Betroffenen und «Polluters» (Verschmutzenden) sind äusserst ungleich verteilt.

Sozial gerechter Klimaschutz

Die Uno-Klimarahmenkonvention wurde an der Konferenz in Rio von 154 Staaten unterschrieben. In Artikel 3.1 steht: «Die Vertragsparteien sollen auf der Grundlage der Gerechtigkeit und entsprechend ihren gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten und ihren jeweiligen Fähigkeiten das Klimasystem zum Wohl heutiger und künftiger Generationen schützen.»

Die Klimagerechtigkeit wurde also von Beginn weg zum Grundprinzip für die globale Klimapolitik erklärt. Damals lag die durchschnittliche Landoberflächentemperatur 0,23 Grad Celsius über dem Schnitt der Jahre 1951 bis 1980. 2023 war diese Abweichung mit 1,63 Grad Celsius bereits höher als die 1,5 Grad, die am Klimagipfel 2015 in Paris als Begrenzungsziel verabschiedet wurden. Seither wurden die neun wärmsten Jahre gemessen.

Wegschauen statt Handeln

Doch die Dringlichkeit zu handeln scheint lediglich dazu zu führen, dass wir wegschauen und die Verantwortung möglichst weit von uns weisen. Anders ist es kaum zu erklären, dass Klimajugendliche als Staatsfeind*innen verurteilt werden, nur weil Einzelne von ihnen zu unpopulären Mitteln greifen, damit sie gehört werden. Klimagerechtigkeit heisst auch, dass wir die Anliegen unterschiedlicher Generationen ernst nehmen. Dass die Schweizer Politik die Verantwortung nicht einfach von sich schiebt, wenn der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Klage der Klimaseniorinnen gutheisst. Dass es nicht egal ist, wie wir der Jugend unseren Planeten überlassen, sondern dass wir sie in die politischen Entscheidungen einbinden, wie es Solidar Suisse in den Projekten in Bolivien und Südosteuropa tut. Leider war auch am Klimagipfel letzten November in Baku kaum etwas von einem Bekenntnis zum gerechten Klimaschutz zu spüren. Die Ergebnisse sind entsprechend enttäuschend.

Konkrete Anpassungsmassnahmen

Die Folgen der Klimaerwärmung beobachten wir in vielen unserer Projektländer. Wegen der extremen Wetterereignisse haben bereits heute zahlreiche Menschen ihr Zuhause verlassen müssen – mit gravierenden Auswirkungen. Frauen sind davon besonders betroffen, wie das Beispiel Bangladesch zeigt. Das vermehrte Auftreten von Trockenperioden, gefolgt von Starkregen und Überschwemmungen, macht eine Anpassung der Anbaumethoden nötig. Solidar Suisse unterstützt Kleinbäuer*innen, so etwa in Zentralamerika und Burkina Faso, dem Verlust der Bodenfruchtbarkeit vorzubeugen und ihre Produktion zu diversifizieren, damit sie ihre Existenzgrundlage nicht verlieren.

Der Klimawandel bringt nicht nur ökologische, sondern auch tiefgreifende wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen mit sich. Um den Übergang zu einer nachhaltigen Zukunft zu gestalten, sind neue Rohstoffe, erneuerbare Energien und innovative Technologien notwendig. Diese Entwicklungen verlangen auch nach Arbeitskräften, die in der Lage sind, moderne Technologien zu bedienen und nachhaltige Produktionsweisen voranzutreiben. In unseren Berufsbildungsprojekten versuchen wir, diesen Ansprüchen gerecht zu werden, damit Arbeiter*innen weiter Zugang zu Erwerbsarbeit haben.

Lesen Sie mehr zu Klimagerechtigkeit in der Soli

Reiche Länder verschmutzen die Umwelt, doch die Ärmsten zahlen den höchsten Preis. Angesichts dieser Ungerechtigkeit und der ungleichen Verteilung der Lösungen, setzt sich Solidar Suisse dafür ein, dass Klimagerechtigkeit kein leeres Versprechen bleibt.

Erfahren Sie in unserem aktuellen Magazin mehr über Klimagerechtigkeit und wie wir handeln können!

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