Mekong: Für menschenwürdige Arbeit
Im Mekong-Raum sind Arbeitsrechte stark unter Druck. Besonders verletzlich sind Arbeitsmigrant*innen aus umliegenden Ländern, die in Thailand unter prekären Bedingungen leben und arbeiten. Solidar Suisse engagiert sich gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen für faire Arbeitsbedingungen, sozialen Schutz und die Stärkung zivilgesellschaftlicher Strukturen.
Prekäre Arbeit, bedrohte Rechte
In Thailand bestehen deutliche wirtschaftliche Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Nach aktuellen Schätzungen besitzen die vermögendsten 1 % rund 46 % des Gesamtvermögens im Land (Credit Suisse Global Wealth Report 2023). Gleichzeitig leben viele Menschen mit geringen finanziellen Mitteln, darunter zahlreiche Arbeitsmigrant*innen aus den Nachbarländern. Aufgrund eingeschränkter wirtschaftlicher Perspektiven in ihren Herkunftsländern suchen viele von ihnen in Thailand nach Beschäftigungsmöglichkeiten.
Thailändische Polizeikräfte deportieren Migrant*innen. © John Hulme
Recherche und Beratung
In Südostasien bekämpft Solidar Suisse die schlimmsten Formen von Armut und sozialer Ungleichheit. Im Zentrum stehen dabei jene Gruppen, die am stärksten von Ausbeutung bedroht sind, etwa durch Zwangs- und Kinderarbeit oder besonders gefährliche Arbeit.
Solidar Suisse arbeitet mit dem Mekong Migration Network (MMN) und weiteren lokalen Organisationen zusammen, um Migrant*innenrechte zu stärken – sowohl in den Zielländern wie Thailand als auch in den Herkunftsländern Myanmar und Kambodscha. Kern des Projekts ist aktionsorientierte Forschung: Die Lebens- und Arbeitsrealitäten von Migrant*innen werden systematisch dokumentiert, um gezielt politisch Einfluss zu nehmen gegenüber Regierungen oder regionalen Gremien wie dem Staatenbund ASEAN.
Gleichzeitig werden zivilgesellschaftliche Organisationen, Aktivistinnen und Anwälte geschult, vernetzt und unterstützt, damit sie Migrant*innen effektiv beraten und vor Missbrauch schützen können. In Kambodscha erhalten Betroffene von Gewalt sichere Unterkünfte, psychosoziale Hilfe und Förderung für den Aufbau kleiner Unternehmen in ihren Herkunftsgemeinden, um künftig nicht mehr migrieren zu müssen. In Thailand werden sie über ihre Rechte informiert, bei Konflikten begleitet und unterstützt beim Zugang zu medizinischer Versorgung und zur Schulbildung für die Kinder.
Zusätzlich engagieren sich Partnerorganisationen im Textilsektor – z. B. durch Rechtsaufklärung, gewerkschaftliche Schulungen oder Unterstützung bei Lohnverhandlungen. In Kambodscha trugen diese Bemühungen dazu bei, den Mindestlohn von 153 USD (2018) auf heute 208 USD pro Monat zu erhöhen. Darüber hinaus fördert Solidar Suisse innovative Ansätze in den Bereichen Just Transition, Care Economy, Migration und Arbeitsschutz, und unterstützt grenzüberschreitende Netzwerke, die sich für mehr Gerechtigkeit entlang globaler Lieferketten einsetzen.
Dieses Projekt wird von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Deza unterstützt.
Unsere Projekte in der Mekong-Region
Hilfe für Menschen in der Mekong-Region
Arbeitsmigrant*innen in Thailand, Kambodscha und Myanmar kämpfen für faire Arbeitsbedingungen und gegen Ausbeutung. Sie können sie unterstützen!