Weltflüchtlingstag 2023

Unterstützen Sie Menschen auf der Flucht weltweit

Beitragsinformationen

Trauriger Rekord: Mehr als 110 Millionen Menschen sind laut der UNO zurzeit auf der Flucht. Am Weltflüchtlingstag machen wir auf die Menschen aufmerksam, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen.

Vier Schicksale von Menschen auf der Flucht

Fakir Ahmed, 50, Bangladesch

«Als das Militär anfing, uns zu verfolgen, hatten wir grosse Angst. Mein Sohn wurde von einer Kugel in die Brust getroffen. Bewaffnete Gruppen steckten mehrere Häuser in Brand, in denen sich Frauen und Kinder befanden. Um zu überleben, sind wir nach Bangladesch geflohen», berichtet Fakir Ahmed. Die Verfolgung richtete sich gegen die ethnische Minderheit der Rohingya.

Heute lebt Fakir Ahmed mit seiner Familie im grössten Flüchtlingslager der Welt in Cox's Bazar im Südosten Bangladeschs. Die Zukunftsaussichten für die Rohingya sind nach wie vor sehr ungewiss und die Lebensbedingungen in den überfüllten Lagern miserabel. Die Unterkunft, die Fakir Ahmed bei seiner Ankunft gebaut hatte, bot seiner Familie bald keinen Schutz mehr: Der Regen lief durch die Dächer, die Plane des Hausdachs verrutschte, wenn es windig war. Solidar Suisse unterstützte sie, indem sie ihre Unterkunft stabiler wieder aufbaute, damit sie sie schützen konnte. «Ich bin dankbar für die Unterstützung.»

Tetyana Stepanenko, 37, Ukraine

«Vor dem Krieg hatten wir eine Beratungsfirma, ein Büro in Charkiw. Heute wurde das Gebäude durch Raketen beschädigt, und das Geschäft ist zum Erliegen gekommen.» Als die Besatzungstruppen in die Region einmarschierten, beschlossen Tetyana Stepanenko und ihre Familie, Charkiw zu verlassen. Sie fanden Zuflucht in Transkarpatien.

Nun galt es, ein neues Leben zu beginnen. Tetyana Stepanenko gibt Onlinekurse an der Universität und bietet private Dienstleistungen im Bereich Finanzberatung an. Dann entdeckte sie «Zatyshno Space», einen sicheren Ort für intern vertriebene Mädchen und Frauen, der von Solidar Suisse zusammen mit der Partnerorganisation Vostok SOS eingerichtet wurde. Daraufhin wollte sie sich engagieren und unterrichtet heute innerhalb des Zentrums andere Frauen. «Ich bin froh, dass ich mein Wissen mit Frauen teilen kann, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich. Dieser Raum wurde zu meinem persönlichen Raum für Entwicklung und Entspannung und zu einer Plattform, auf der ich mich ausdrücken und anderen helfen kann.»

Rozina, 10, Pakistan

Die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im Jahr 2021 hat das Land ausgeblutet und Familien ohne sozialen Schutz, mit eingeschränktem Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung und ohne garantierte Sicherheit zurückgelassen. Rozina und ihre Familie überquerten die Grenze nach Pakistan und fanden Zuflucht in Bari Imam, nordöstlich von Islamabad, zusammen mit vielen anderen Flüchtlingen.

Der Aufbau einer Zukunft blieb eine schwierige Aufgabe, da die Kinder von Geflüchteten in Pakistan aufgrund von Registrierungsproblemen kaum in öffentliche Schulen aufgenommen werden. Zudem müssen sie oft arbeiten, um ihre Familien über die Runden zu bringen. Solidar Suisse unterstützt Privatschulen in Bari Imam, die Kinder von Geflüchteten aufnehmen. Die Schulen bieten Abendkurse an und geben den Kindern die Möglichkeit, eine Ausbildung zu erhalten und ihr Selbstvertrauen wieder aufzubauen. Rozina und ihre Geschwister gehen nun zur Schule und blicken mit etwas mehr Hoffnung in die Zukunft.

Majid Khan, 20, Bosnien

Majid Khan floh aus Afghanistan, nachdem viele seiner Verwandten von den Taliban getötet oder verschleppt worden waren. Um einen sichereren Ort zu finden und sich eine Zukunft aufzubauen, beschloss Majid Khan, wegzugehen und seine Eltern zurückzulassen. «Es war die schwerste Entscheidung meines Lebens, als ich sie verlassen musste», sagt der 20-Jährige.
Bosnien und Herzegowina ist für Majid Khan nun eine Zwischenstation.

Mit Einkaufsgutscheinen unterstützt ihn Solidar Suisse, seine Grundbedürfnisse zu befriedigen. «Damit kann ich in den Supermarkt gehen und mir selbst kaufen, was ich brauche.» Trotz aller Widrigkeiten, die er bereits durchlebt hat, hat Majid Khan Träume: Er würde gerne einem Fussballverein in der Schweiz beitreten. Und sobald er wieder auf den Beinen ist, möchte er seine Eltern unterstützen. «Darauf warte ich und dafür mache ich weiter, egal, was es braucht.»

Beitragsinformationen

Kommentare

0 Kommentare anzeigen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Zurück nach oben