Ein Dollar pro Stunde.
Kein Lohn zum Leben.
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Susanne Rudolf · 0 Kommentare
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42-Stunden-Woche? Existenzsichernder Mindestlohn? AHV? Von schweizerischen Arbeitsverhältnissen können Textilarbeiter*innen in Ländern wie Kambodscha oder Bangladesch nur träumen. Auch 12 Jahre nach dem Fabrikunglück in Rana Plaza in Bangladesch bleiben die Arbeitsbedingungen prekär.
Der Mindestlohn für Textilarbeiter*innen in Kambodscha beträgt gerade mal 208 Dollar im Monat. Das reicht nicht für ein Leben in Würde. Viele verschulden sich, um Essen, Miete oder Medikamente zu bezahlen. Pausen werden gestrichen, Produktionsziele hochgeschraubt – wer sich wehrt, riskiert den Job. Gemeinsam mit lokalen Gewerkschaften stärkt Solidar Suisse die Textilarbeiter*innen durch Schulungen, rechtlichen Beistand und internationalen Druck.
Arbeitskampf in Textilfabriken
Mora Sar kennt die Textilifabriken Kambodschas von innen. Er arbeitete selbst lange Zeit in einer Fabrik. Als er nicht nach Hause durfte, obwohl er krank war, begann er sich gewerkschaftlich zu engagieren. Heute arbeitet er in einer leitenden Funktion für eine unabhängige Gewerkschaft und Partnerorganisation von Solidar Suisse. Im Interview erzählt er, wie wichtig die Arbeit der Gewerkschaften im Kampf gegen Missstände sind.
Gewerkschafter*innen geben Einblick in ihre Arbeit
Ein Blick zurück
Erfolgreicher Arbeitskampf in der Schweiz
Auch in der Schweiz mussten faire Arbeitsbedingungen erkämpft werden – mit Protesten, Streiks und solidarischem Druck. Vom 14-Stunden-Tag im 19. Jahrhundert bis zur Einführung der AHV oder des Gleichstellungsgesetzes: Sozialer Fortschritt kam nicht von allein.
- Der Generalstreik von 1918, an dem sich über 250’000 Menschen beteiligten, forderte unter anderem den Achtstundentag, das Frauenstimmrecht und soziale Sicherheit – viele dieser Forderungen prägten später die Schweizer Sozialgesetzgebung.
- Die Einführung der AHV 1948, die gesetzliche Arbeitslosenversicherung in den 1980er-Jahren und das Gleichstellungsgesetz von 1996 sind direkte Ergebnisse solcher kollektiven Kämpfe.
Was in der Schweiz heute als selbstverständlich gilt, ist das Ergebnis langwieriger Auseinandersetzungen – ein Prozess, der in vielen Ländern noch andauert.
Ein Stundenlohn für mehr globale Gerechtigkeit.
Unterstützen Sie Arbeiter*nnen im Kampf für faire Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und gewerkschaftliche Rechte.
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Susanne Rudolf
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