Palmöl: In der grünen Hölle

Auf den Palmölplantagen von Sabah in Malaysia arbeiten 90 Prozent Arbeitsmigrant*innen aus Indonesien. Die meisten von ihnen haben keine gültigen Papiere und sind der Ausbeutung durch die Plantagenbesitzer schutzlos ausgesetzt. Solidar Suisse unterstützt die Vernetzung von Aktivist*innen vor Ort und klärt die Arbeiter*innen auf den Plantagen über ihre Rechte auf.

Ausbeutung für billiges Öl

Der massive Anbau von Palmölmonokulturen vernichtet grosse Flächen von Regenwald, vor allem in Indonesien und Malaysia. Doch nicht nur die Natur wird ausgebeutet, auch die Arbeiter*innen und ihre Familien auf den riesigen Plantagen leiden unter prekären Arbeitsbedingungen bis hin zur Zwangsarbeit.

In der Provinz Sabah in Malaysia werden neun Prozent des weltweit produzierten Palmöls angebaut. Die dortige Palmölindustrie ist auf Arbeitskräfte aus Indonesien angewiesen, denn die malaysische Bevölkerung arbeitet längst nicht mehr unter den gefährlichen und erniedrigenden Bedingungen. Doch die Behörden in Sabah stellen nur einen Bruchteil der benötigten Arbeitsbewilligungen aus, der Rest der Migrant*innen und ihre Familien arbeiten illegal. Sie werden kriminalisiert und leben in ständiger Angst vor der Ausschaffung. Diese Situation wird von den Plantagenbesitzern ausgenutzt und die Drohung der Ausschaffung als Mittel der Kontrolle missbraucht.

  • Palmöl in der Schweiz In ungefähr jedem sechsten Produkt in Schweizer Supermärkten befindet sich Palmöl.
Arbeiterin beim Ausbringen von Düngermittel Arbeiterin beim Ausbringen von Düngermittel

Arbeiterin in einer Palmöplantage in Sabah, Malaysia. © Solidar Suisse

Zugang zu Bildung und Gesundheit

Auch Arbeitsmigrant*innen haben ein Recht auf menschenwürdige Arbeit. Sie kennen ihre Rechte aber häufig nicht. Deshalb vernetzt Solidar Suisse sie untereinander und mit der lokalen Gewerkschaft. Ausserdem verhelfen wir Plantagenarbeiter*innen und ihren Familien zu einem besseren Zugang zu Schulbildung und Gesundheitsdiensten.

«Manchmal bin ich so müde, dass mir die Tränen kommen, aber ich arbeite einfach weiter.»

Elsa Manganang Plantagenarbeiterin in Sabah

Effektive Vernetzung

Verschiedene lokale Organisationen setzen sich in Indonesien und Malaysia für soziale und ökologische Verbesserungen in der Palmölindustrie ein. Um gemeinsam die strukturellen Probleme der Palmölindustrie anzugehen, vernetzt Solidar Suisse lokale NGOs, Aktivist*innen und Gewerkschaften.

Dieses Projekt wird von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Deza unterstützt.

«Um etwas zu verändern müssen wir erst einmal den Betroffenen zuhören. Sie schildern uns ihre Probleme und wir diskutieren gemeinsam mögliche Strategien.»

Abu Mufakhir Projektverantwortlicher bei Lembaga Informasi Perburuhan Sedana (LIPS) in Indonesien

Probleme nicht weiter ignoriert

Die Probleme der Arbeitsmigrant*innen können in Sabah nicht länger verschwiegen werden. Unsere Berichte zu den Bedingungen auf den Plantagen und den groben Menschenrechtsverletzungen in den Ausschaffungsgefängnissen haben bis in die Regierung von Sabah ein starkes Echo ausgelöst. Auch die malaysische Menschenrechtskommission SUHAKAM wurde aktiv und das indonesische Konsulat in Sabah stellt ihren Landsleuten nun Rechtsberatung zur Verfügung.

Spenden für die Menschen auf den Palmölplantagen

Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die ausgebeuteten Arbeitsmigrant*innen auf den Plantagen in Sabah.

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