Die Bevölkerung Kambodschas ist jung – das Durchschnittsalter liegt bei rund 25 Jahren. Viele finden in ihrer Heimat keine Arbeit und müssen im Ausland, etwa in Thailand, Malaysia oder Indonesien Arbeit suchen. Rechte haben sie kaum, das macht sie zur Zielscheibe von Ausbeutung, Misshandlung und Menschenhandel. Viele werden völlig mittellos über die Grenze nach Kambodscha zurückgeschafft.    

Überdies ist Kambodscha besonders schwer vom Klimawandel betroffen. Missernten werden immer häufiger. Viele Bäuer*innen müssen sich verschulden, um Lebensmittel und Saatgut zu kaufen. Ein Teufelskreis beginnt, der allzu häufig für die ganze Familie in Schuldknechtschaft endet.   

In Backsteinfabriken setzt sich Solidar Suisse für die Rechte von verschuldeten Bauernfamilien ein. Viele haben sich in ihrer Not in Brennereien verdingt und arbeiten dort die Schulden ab – ohne Chance, sich je aus der Schuldknechtschaft zu befreien.

An der Grenze zu Thailand bekommen Frauen und Kinder, die Opfer von Ausbeutung und Menschenhandel geworden sind, Obdach, rechtliche Beratung und psychologische Betreuung. Und in den Nachbarländern Kambodschas kämpft Solidar Suisse mit Partnerorganisationen für die Rechte von Arbeitsmigrant*innen.

Weitere Solidar-Partnerorganisationen informieren Textilarbeiter*innen über ihre Rechte, unterstützen sie in Arbeitskonflikten und schulen sie in Verhandlungsführung. Der Weg ist steinig, doch immer wieder können wir Erfolge feiern. So wurde 2018 der Mindestlohn von 153 auf 170 US-Dollar pro Monat erhöht. Mittlerweile beträgt er 192 US-Dollar.