Die Jugend fördern im Kosovo

Solidar Suisse im Kosovo

Der Kosovo steht wirtschaftlich schlecht da. Die Arbeitslosigkeit ist gross, und die junge Bevölkerung hat kaum berufliche Perspektiven. Mitverantwortlich sind die chronische politische Instabilität und der weit verbreitete Klientelismus, welche die Entwicklung der jungen Demokratie lähmen. Hoffen lässt allerdings der Ausgang der vorgezogenen Parlamentswahl im Februar 2021, bei der die bisherige politische Elite eine schwere Niederlage erlitten und die links-nationalistische Partei Vetevendosje mit ihrem Programm gegen die Korruption gewonnen hat.

Politische Krisen und Arbeitslosigkeit

Die Hauptprobleme des Kosovo lassen sich in diesen zwei Punkten zusammenfassen: Einerseits die andauernde politische Krise und damit verbunden eine geringe politische Partizipation der Bevölkerung, und andererseits die grosse Arbeitslosigkeit, ganz besonders bei den Jugendlichen.

Viele Menschen haben das Vertrauen in die staatlichen Institutionen verloren, was zu einer geringen Wahlbeteiligung und einem Mangel an zivilgesellschaftlichem Engagement führt. Der politische Stillstand verhindert wichtige Reformen und hemmt den Fortschritt, was die demokratische Entwicklung des Landes gefährdet.

Andererseits leidet der Kosovo unter einer der höchsten Arbeitslosenraten in Europa. Besonders dramatisch ist die Lage für Jugendliche: Mehr als die Hälfte der jungen Menschen im erwerbsfähigen Alter ist ohne Arbeit. Diese hohe Jugendarbeitslosigkeit führt zu Perspektivlosigkeit, Abwanderung und einem wachsenden sozialen Ungleichgewicht. Der Mangel an Ausbildungs- und Jobmöglichkeiten verstärkt das Gefühl der Hoffnungslosigkeit in der jungen Generation, was langfristig das wirtschaftliche und soziale Gefüge des Landes schwächt.

Lebenserwartung: 73 Jahre Durchschnittliche Lebenserwartung in der Schweiz: 83,6 Jahre
Alphabetisierung: 91,9 % Alphabetisierung unter Erwachsenen in der Schweiz: 99,9 %
Gini-Index: 29 Der Gini-Index misst den Grad der Einkommensungleichheit in einem Land, wobei 0 für perfekte Gleichheit und 100 für völlige Ungleichheit steht. Schweiz: 32,7

Jugendliche in einem Elektronik Praktikum

Im Praktikum Erfahrungen sammeln. © Din Begolli

Die Zukunft gestalten

Solidar Suisse setzt sich dafür ein, den Herausforderungen entgegenzuwirken. Durch gezielte Projekte fördern wir die politische Bildung und Partizipation der Bevölkerung, stärken die Zivilgesellschaft und schaffen konkrete Perspektiven. Dabei setzen wir auf die Jugend als Hoffnungsträgerin für das Land. Wir unterstützen sie beim Einstieg in den Arbeitsmarkt: mit Berufsberatung in den Abschlussklassen und am Arbeitsmarkt orientierten Lehrgängen und Praktika in Berufsschulen.

Andererseits führen wir junge Menschen an die Politik heran, indem sie Ideen für Projekte entwickeln und in ihren Städten dafür lobbyieren. Denn nur durch eine aktive Einbindung der Menschen in politische Prozesse und die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit kann eine nachhaltige Entwicklung des Kosovo erreicht werden.

Projekte im Kosovo

Solidar Suisse ermöglicht Praktika in gefragten Branchen, verbessert den Unterricht in Berufsschulen und fördert eine marktbezogene Berufsberatung

Zum Projekt

Jugendliche aller Ethnien und Geschlechter erfahren, wie Demokratie funktioniert. Sie gründen Debattierklubs und lernen, sich konstruktiv auf ihre wichtigsten Anliegen zu einigen und sie nach aussen zu vertreten.

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