Gegen
soziale
Ungleichheit
in Südafrika

Nach dem Ende der Apartheid im Jahr 1994 hat Südafrika demokratische Prinzipien und eine fortschrittliche Verfassung etabliert. Doch die Gesellschaft ist bis heute von grossen sozialen und wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten geprägt. Nirgends auf der Welt ist die wirtschaftliche Ungleichheit grösser als in Südafrika. Das Land führt mit 63 Punkten den Gini-Index an, der Einkommensunterschiede statistisch erfasst. Solidar Suisse setzt sich in diesem Umfeld seit 1991 für soziale Gerechtigkeit und bessere Arbeitsbedingungen vor allem von prekär Beschäftigten ein.

Arbeitslosigkeit und Ausbeutung

Die Arbeitslosenrate in Südafrika liegt heute bei über 40 Prozent. Wer einen Job hat, wird oft zu einem sehr tiefen Lohn ausgebeutet. Temporärarbeitsfirmen, die sich an keine Gesamtarbeitsverträge halten, sind auf dem Vormarsch. Diese Firmen vermitteln Arbeiter*innen, welche meist die gleiche Arbeit verrichten wie Festangestellte. Sie tun dies jedoch zu einem viel tieferen Lohn, ohne Sozialleistungen und ohne Kündigungsschutz.

Diese Ausbeutung der Arbeiter*innen führt zu extremer Ungleichheit und grosser Armut. Die Hälfte der Menschen in Südafrika lebt heute mit weniger als 70 US-Dollar pro Monat. Gleichzeitig steigen die Lebenshaltungskosten an. Die Folgen der extremen Ungleichheit sind Kriminalität und ein Leben hinter Stacheldraht. 

  • Lebenserwartung: 64 Jahre Durchschnittliche Lebenserwartung in der Schweiz: 83,6 Jahre
  • Alphabetisierunggrad: 90 % Alphabetiserungsgrad unter Erwachsenen in der Schweiz: 99,9 %
  • Gini-Index: 63 Der Gini-Index misst den Grad der Einkommensungleichheit in einem Land, wobei 0 für perfekte Gleichheit und 100 für völlige Ungleichheit steht. Schweiz: 32,7
Vor der CWAO Beratungsstelle: Treffpunkt von Arbeiter*innen Vor der CWAO Beratungsstelle: Treffpunkt von Arbeiter*innen

Das Casual Workers Advice Office in einem industriellen Vorort von Johannesburg. © Solidar Suisse

Selbstorganisation, Rechtsberatung und Streiks

In Zusammenarbeit mit lokalen NGOs und Gewerkschaften setzen wir uns in Südafrika für prekär beschäftigte Arbeiter*innen ein.

Dank der Rechtsberatungen können sie vor Gericht gehen oder Streiks und Demos organisieren. Mittels Organisationsberatungen können sich Arbeiter*innen in den Betrieben besser selbst organisieren. Solidar Suisse kämpft mit den Partnerorganisationen vor Ort für die Einhaltung der Arbeitsrechte und gegen Ausbeutung.

Das Problem der Ausbeutung prekär Beschäftigter macht aber nicht Halt an den Landesgrenzen. Es ist ein Problem im gesamten Südlichen Afrika. So hat die südafrikanische Solidar-Partnerorganisation CWAO Pate gestanden bei der Gründung des regionalen Netzwerkes Southern African Regional Network (SARN), das Organisationen von Arbeitenden aus sieben Ländern zusammenschliesst: Namibia, Südafrika, Lesotho, Zambia, Zimbabwe, Moçambique und Mauritius. Bisher vertreten sind vor allem Organisationen von Landarbeiter*innen, Hausangestellten und Arbeitsmigrant*innen. Sie tauschen sich aus über Arbeitsrechte und koordinieren Strategien im Kampf gegen Ausbeutung und Prekarisierung. Die meisten Sitzungen des SARN finden online statt. Einmal im Jahr treffen sich die Organisationen physisch, meist in Johannesburg.

«Mit dem Lohn der Verleihfirmen kann man sich nicht viel leisten und keinen eigenen Lebensstil wählen. Versuchen wir die Situation für die kommenden Generationen zu verbessern.»

Winnie Nkutha Temporärarbeiterin in einer Shoppingmall

Projekte in Südafrika

Faire Arbeitsbedingungen

Gemeinsam mit dem Casual Workers Advice Office (CWAO), lokalen NGOs und Gewerkschaften kämpfen wir in Südafrika für soziale Gerechtigkeit.

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Helfen Sie Arbeiter*innen in Südafrika

Mit Ihrer Spende können sich Arbeiter*innen organisieren und gemeinsam gegen Ausbeutung wehren.

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